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In diesem Video spricht Dr. med. Friederike Raspe über die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Versorgung von Patient:innen mit IgG4-RD.
Wie die Patienten bei uns landen, hängt tatsächlich davon ab, welches Organ betroffen ist.
Und ich glaube, das ist ein bisschen unterschiedlich.
Wie jetzt in der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie bekommen die Patienten häufig über Fachärzte zugewiesen.
Also, dass niedergelassene Nephrologen zum Beispiel eine Proteinurie entdecken und die Patienten zu uns zum Beispiel zur Biopsie zuweisen.
Ich habe aber auch Patienten gesehen, die einfach diese lange Reise hinter sich hatten, geschwollene Hals-Lymphknoten.
Erstmal denkt man vielleicht an ein Tumorgeschehen, an Lymphom.
Dann sind sie in einer HNO-Klinik gewesen, da hat man schon Lymphknoten entfernt.
Diagnostisch ist man aber da nicht weitergekommen, weil wenn man nicht gezielt nachsucht, eigentlich ein unspezifisches Entzündungsbild zeigt.
Vielleicht Jahre später war die kontralaterale Seite betroffen, schlussendlich waren die Hämatologen eingeschaltet.
Und bis man mal sagt, jetzt können wir auch mal noch die Rheumatologen befragen und die dann eben mal im Endeffekt die Serumparameter messen.
Und da muss man halt sagen, da kann ich vielleicht auch mehr für unsere Klinik sprechen, dass es halt in der Rheumatologie fest etabliert ist, dass man bei einer unklaren Systemerkrankung einfach das IgG4 mitmisst und dann halt darüber dann doch zu Diagnostik kommt.
In der Nephrologie ist es häufig Adenierenbiopsie, die das dann zeigt.
Das ist im Endeffekt das führende Organ, erstmal die Fachdisziplin bestimmt, die primär die Diagnose häufig stellt.
Und dann geht es ja darum, in einem zweiten Schritt um das Staging, wo wir eben relativ routiniert, routinemäßig eine gewisse Staging-Untersuchung abarbeiten.
Das ist unter anderem eine Bildgebung vom Hals bis Becken.
Das sind eben Leberwerte, Pancreas, gewisse Blutwerte, die dann zum jeweiligen Organ dazugehören.
So fügt sich dann das Bild zusammen, weil es ja immer die Frage ist, wenn wir es an einem Organ diagnostiziert haben, sind weitere Organsysteme betroffen.
Es ist ja eine Multiorganerkrankung und eben denkbar ist, dass primär bei Erstdiagnose mehrere Organe schon betroffen sind oder eben sequenziell auch betroffen sein können.
Und wir in Göttingen haben da glaube ich, ganz guten Weg gefunden, dass wir primär schon interdisziplinär zusammenarbeiten, dass wir uns eben mit Gastroentrologen und Zweifelswahl-HNO-Ärzten, Pneumologen eben zusammensetzen, Rheumatologen und eben schwierige Fälle gemeinsam besprechen.
Oder ich eben auch gezielt die Gastroentrologenfrage, könnt ihr euch den Patienten auch mal in die Sprechstunde einbestellen.
Wir haben auch Röntgendemonstrationen wo man dann eben die Bildgebung zeigen lassen kann und so dann ja gemeinsam zum Weg findet, auch den Patienten richtig einzuschätzen.
Ich erlebe ja immer wieder dass Patienten kommen, die Speicheldrüsen entfernt haben, Lymphknoten entfernt haben, wo man hätte die Diagnose schon stellen können.
Ich glaube, man muss den Patienten, den Dendetologen wirklich den Hinweis geben, dass man wirklich sagt, Verdacht auf zum Beispiel IgG4-assoziierte Erkrankungen, weil die müssen ja dann die IgG4-positiven Zellen wirklich gezielt suchen.
Also im Endeffekt braucht es schon den Hinweis, manchmal rollen wir das ja auch von hinten auf, dass wenn die Diagnose wahrscheinlich ist oder steht, manchmal rollen wir das ja auch von hinten auf, dass wenn die Diagnose wahrscheinlich ist oder steht, weil zum Beispiel die Bildgebung passt, weil ein hoher Serum IgG4-Täter vorliegt, dass wir dann den Pathologen bitten, noch mal nachzufärben und zu gucken, findet er dann doch die IgG4-positiven Zellen, dass man dann die Diagnose noch mal bestätigt hat.

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