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In diesem Video spricht Prof. Dr. med Frank Buttgereit über die IgG4-RD in der Rheumatologie.
Sie kommen nicht direkt unter dem Verdacht zu uns als Patient oder Patientin äußernd: lieber Rheumatologe, könnte es sein, dass ich eine IgG4-assoziierte Erkrankung habe?
Das passiert praktisch nicht. Das heißt wir kriegen die zugewiesen. Und wir kriegen die deshalb zugewiesen, weil natürlich Verdachtsmomente vorliegen.
Und von wem kriegen wir die zugewiesen?
Na ja, entweder von dem Hausarzt, der ja häufig primärer Anlaufpunkt ist, also ein internistischer oder ein allgemeinmedizinischer Hausarzt, der an bestimmten Symptomen erkennen kann, wenn er eine bestimmte Differentialdiagnose betrieben hat, keine anderen Ursachen dafür gefunden hat, es daran liegen könnte, dass diese Erkrankung vorliegt.
Und dann kriegen wir zum Beispiel die Patienten zugewiesen, aber auch andere Fachgebiete.
Weil es sich ja sehr breit manifestiert, zum Beispiel auch die Gastroenterologie dann der erste Zuweisungspartner sein.
Das heißt also nach dem üblichen Prinzip, der Hausarzt behandelt viel selber, nimmt ganz viel natürlich an Patienten, Fachärzten ab.
Aber bei bestimmten Verdachtsmomenten und gerade bei dieser Erkrankung, wird dann relativ schnell zum Facharzt für weitere Diagnostik und dann letztendlich auch Therapieeinleitung überwiesen.
Wir sind als Rheumatologen natürlich sehr aware, wenn ich das so sagen darf, wenn wir eine Retropolitinalfibrose finden, eine Aortitis finden, IgG4-Erhöhungen im Serum finden, dass wir natürlich nicht nur mit unserer rheumatologischen Brille auf diesen Bereich schauen, den wir behandeln.
Da machen wir natürlich eine Pankreasdiagnostik, um zu gucken, wie sieht das Pankreas aus mit Bildgebung.
Natürlich nehmen wir Lipase, Amylase, bestimmte Werte ab, um zu gucken, wie die Situation ist und dann holen wir aber natürlich die Spezialisten dazu, wenn wir glauben, was gefunden zu haben.
Andere Dinge sind ja so offensichtlich, da braucht man nicht extra hingucken, weil die Patienten das sogar eher berichten, die berichten ja eher und sagen, ja ich habe den Eindruck, hier ist was geschwollen oder mein Auge kommt raus oder ich habe diese Asthmaerscheinungen, die natürlich auch vielfältig andere Ursachen haben können.
Das heißt also, einige der Symptome sind ja vom Patienten, dem Arzt vorgelegt, bei anderen muss man tatsächlich noch mal hingehen und sagen, sind Sie auch beim zum Beispiel Endokrinologen, weil Ihre Schilddrüsen, ja, mein Hausarzt hat festgestellt, die Schilddrüsenfunktion ist nicht so in Ordnung und dann muss man die Bauteile natürlich manchmal wie ein Detektiv zusammensetzen.
Das ist schon so. Also wichtig ist, daran zu denken und wenn man daran denkt, ist es eigentlich relativ einfach,
weil man ja die Palette kennt und die entsprechende Diagnostik zu machen oder den Patienten zu fragen, sagen Sie mal, haben Sie auch noch dies und jenes an Symptomatik, um das Bild zusammenzusetzen, das ergibt sich dann relativ einfach und dann holen wir uns tatsächlich über den Tellerrand gucken, natürlich die Spezialisten dazu.

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